Geplante Obsoleszenz

Der zweite Vortrag mit dem Titel „Geplante Obsoleszenz – länger Nutzen statt öfter Kaufen“ im Schuljahr 2015/16 wurde von Herrn Eisenriegler am 11.11.2015 gehalten.

Zu Beginn erklärte uns der Vortragende was genau geplante und psychologische Obsoleszenz bedeuten und wie wir, als Nutzer von technischen Geräten, sie umgehen können.

In der heutigen Wirtschaft werden Produkte so hergestellt, dass sie nach einer bestimmten Lebensdauer teilweise, beziehungsweise vollständig unbrauchbar sind. Das nennt man geplante Obsoleszenz. Dies soll den Konsum ankurbeln, Menschen werden praktisch gezwungen immer wieder neue Produkte zu kaufen und ihr Geld auszugeben. Durch dieses Kaufverhalten aller Konsumenten, erwirtschaften die Unternehmen immer mehr Profit.

Unter psychologischer Obsoleszenz versteht man, dass sich Menschen heutzutage  nur noch mit Geräten auf dem neuesten Stand zufrieden geben und deswegen tauschen sie kaum gebrauchte, jedoch immer noch funktionierende Geräte gegen neue ein. In diesem Fall geht es nicht um Bedürfnisbefriedigung im eigentlichen Sinn, sondern um den Kauf von Statussymbolen. Der Vater der PR, Edward Bernays, der Neffe Siegmund Freuds, hat es schon vor Jahrzehnten auf den Punkt gebracht: „Express yourself!“ (durch den Kauf von imagebildender Produkte). Der US-amerikanische Komiker Will Rogers (www.goodreads.com/author/quotes/132444.Will_Rogers) hat darauf sinngemäß so reagiert: „ We buy products we don’t need, with money we don’t have, to impress people we don’t like! “

Wir leben großteils in einer Linear Economy. Dies bedeutet, dass alles was man nicht mehr nützen kann, weggeschmissen wird. Allerdings ist es wichtig auf eine Circular Economy umzusteigen. Dies würde heißen, dass Ressourcen, so gut wie möglich, im Wirtschaftskreislauf gehalten werden müssen, damit die Umwelt geschützt  und weniger Primär - Rohstoffe verbraucht werden. Mit der Circular Economy wären wir langlebigen, reparierbaren Produkten einen Schritt näher und bereiten der geplanten Obsoleszenz ein Ende.

Die größte Frage ist jedoch, wie können sich einzelne Personen vor der geplanten Obsoleszenz schützen?

Die meisten Produkte sind darauf programmiert nach einer gewissen Zeitspanne funktionsuntüchtig zu werden. Meist sind nur kleine Handgriffe notwendig um das Gerät wieder zum Laufen zu bringen. Für jene die keine handwerklichen Erfahrungen mit sich bringen, gründete Herr Sepp Eisenriegler die Firma Reparatur- und Servicezentrum R.U.S.Z. Dort bietet er an, Geräte preiswert wieder instandzusetzen. Das R.U.S.Z betreibt aber auch das so genannte Waschmaschinen – Tuning. Das bedeutet, dass Waschmaschinen so hergerichtet werden, dass sie Energie sparen und Ressourcen schonen. Somit wird der Kauf von weiteren Neugeräten reduziert.

Die ONR 192 102  ist ein Gütezeichen für langlebige, reparaturfreundlich konstruierte Elektrogeräte. Diese kann den Konsumenten auch bei der Auswahl von E-Geräten den richtigen Weg weisen.

Eine weitere Möglichkeit der geplanten Obsoleszenz aus dem Weg zu gehen, ist es etwas teurere Geräte zu kaufen, da es sich bei ihnen meist lohnt eine Reparatur vorzunehmen. Bei teureren Waschmaschinen sind bessere Materialien verarbeitet so dass diese länger funktionstüchtig bleiben.

Ein weiteres Problem stellen die Nespresso-Kapseln dar. Die Kapseln werden aus Aluminium hergestellt und da sie in der EU nicht als Verpackung gelten, werden sie nicht mit Dosen u.Ä. recycelt. Sie landen somit im Restmüll und wiederverwendbares Aluminium geht verloren. Außerdem verbrauchen sie bei der Herstellung sehr viel kostbares Wasser und Energie. Infolgedessen geht die Ressource Aluminium schneller verloren.

In Österreich gibt es eine spezielle Abfallgesetzgebung für Elektroaltgeräte. Diese besagt, dass Elektrogeräte, wenn sie durch Entledigungsabsicht der Besitzer zu Abfall werden, auf eine umweltfreundliche Weise entsorgt werden müssen. Die Menschen, die in Österreich leben, befolgen dieses Gesetz, da sie die Bedeutung der richtigen Entsorgung erkannt haben und Österreich ist somit ein Vorreiterstaat in der Europäischen Union.

Nach dem Vortrag blieb Herr Eisenriegler noch etwas länger in der Schule um auf offene Fragen einzugehen und Missverständnisse aufzuklären.

Wir danken Herrn Eisenriegler für den aufschlussreichen und sehr interessanten Vortrag.

Für die 7C, Vahide Bagceci und Tena Simunec