Am Mittwoch den 16. Dezember hatten wir unseren dritten und somit letzten CCC-Vortrag in diesem Kalenderjahr in dem wir viel über Crowdfunding erfahren konnten.
Die Vortragende an diesem Nachmittag war Frau Mag. Simone Mathys-Parnreiter, welche bei der Crowdfunding-Plattform „wemakeit“ arbeitet.
Zunächst einiges über das Unternehmen für das sie arbeitet. „wemakeit“ ist (wie die meisten Crowdfunding Unternehmen) eine Internetplattform, die vor 4 Jahren in der Schweiz gegründet wurde. Diese Plattform hat nach 1491 Projekten und einer Erfolgsquote von ca. 66% beeindruckende 12 Mio. Euro für Projekte generieren können.
Neben „wemakeit“ gibt es viele andere Crowdfunding-Plattformen auf der ganzen Welt, die größte ist „kickstarter“ aus den USA.
Nachdem Frau Mag. Mathys-Parnreiter uns kurz über ihren Werdegang und ihre Arbeitsstelle berichtet hatte, widmeten wir uns der Grundidee von Crowdfunding: Projekte zu finanzieren und zwar durch viele Menschen die wenig Geld investieren, statt dem klassischen Bild von wenigen Investoren die viel Geld ausgeben und damit ein großes Risiko eingehen.
Einer der wichtigsten Punkte ist, dass Crowdfunding mehr als nur eine Finanzierung ist: Es geht sehr viel um Kommunikation. Crowdfunding schafft sehr viel Nähe zwischen z.B. Künstlern und Fans. Außerdem bietet Crowdfunding auch die Möglichkeit Feedback zu bekommen und einen Markttest durchzuführen sowie einen Vorverkauf zu starten.
Nachdem wir uns ein paar Beispiele, wie das „Wiener Philharmoniker Haus“ oder die politische Kampagne „mir langets“ von Donat Kaufmann, angeschaut hatten, erfuhren wir mehr über die verschiedenen Modelle von Crowdfunding:
Nun kommen wir zu den Modellen, die eher für Unternehmen und weniger für Privatpersonen interessant sind:
Lending-based Crowdfunding oder „Crowdlending“
Kredite die statt von der Bank, von einem Netzwerk beschafft werden und mit Zinsen zurückgezahlt werden.
Außerdem haben wir uns oberflächlich auch mit den rechtlichen Aspekte beschäftigt: Da Crowdfunding ein ziemlich neues Konzept ist (besonders in Österreich) gibt es noch nicht viele Gesetze, ein großes rechtliches Risiko geht man mit Crowdfunding trotzdem nicht ein, da die Gegenleistungen nach Erreichen der Zielsumme rechtlich bindend geliefert werden müssen, andernfalls kann geklagt werden, was in Europa aber ziemlich selten passiert.
Zum Schluss erklärte Frau Mag. Mathys-Parnreiter uns noch die wichtigsten Schritte zu einer erfolgreichen Kampagne: 1. Idee haben, 2. Projekt genauer definieren und sich Gedanken über Gegenleistungen machen, 3. Werben, um die „Crowd“ so groß wie möglich zu machen, 4. Durchführen, hier ist viel kommunizieren sehr wichtig, 5. Erfolg: Feiern und „Rewards“ verteilen, bei Misserfolg: Analysieren warum es gescheitert ist und eventuell die Kampagne besser konzipiert neu starten.
Danach gab es noch eine interessante Fragerunde und auch nach dem Vortrag bot sich Frau Mag. Mathys- Parnreiter an noch offene Fragen zu beantworten.
Wir danken unserer Vortragenden für den sehr informativen und gut gestalteten Vortrag!