Der Vortrag über Finanzbildung, welcher am 18.05.2016 stattfand, war der Letzte in unserer CCC-Vortragsreihe.
Vortragende war Universitätsprofessorin Dr. Bettina Fuhrmann, welche die Leiterin des Instituts für Wirtschaftspädagogik der Wirtschaftsuniversität Wien ist. An diesem Nachmittag konnten wir vieles über die Bedeutung von Finanzbildung lernen. Fragen wie „Wie gehen Menschen mit Geld um?” und „Wie gebildet ist man bei dem Thema Geld?” weckten bereits am Anfang des Vortrags das Interesse der SchülerInnen.
Grundsätzlich ging es um „financial literacy”, also Bildung und Kompetenzen im Bereich von Finanzen. Es ist schwer den Begriff Finanzbildung zu definieren, denn eine einheitliche Definition gibt es nicht. Im Prinzip bedeutet Finanzbildung, dass man durch Problembewusstsein, Finanzwissen, Einstellungen und Verhaltensweisen eine finanziell vernünftige Entscheidung trifft, welche zu finanziellem Wohlergehen führt.
Um festzustellen wie vertraut die Bevölkerung mit dem Thema ist, erstellte die OECD einen Fragebogen mit insgesamt 11 Finanzwissensfragen.
Zu Beginn sind die Fragen noch mit logischem Denken leicht zu lösen, doch die Fragen werden immer anspruchsvoller.
Als Beispiel, eine Frage der OECD:
5 Brüder bekommen 1000€ und sie sollen dieses Geld gerecht aufteilen. Wie viel bekommt jeder?
Durch eine noch relativ einfache Rechnung kommt man auf die Lösung 200€.
Dieser Test wurde für Österreich von der OeNB ausgewertet und an die OECD weitergeleitet. Er ergab, dass nur 4% der Teilnehmer/Innen in Österreich alle 11 Fragen richtig beantworten konnten und rund 20% nur fünf oder sogar weniger Fragen richtig hatten. Auffällig ist, dass je höher der Bildungsstandard in einem Land ist, desto mehr Fragen konnten beantwortet werden.
Die Vortragende wies uns auf die Wichtigkeit des Sparens hin und erklärte es mit dem „Marshmallow-Versuch”. Bei diesem Versuch werden Kindern Marshmallows angeboten. Wenn sie die Süßigkeiten aufheben, wird ihnen nach einer bestimmten Zeit eine höhere Anzahl versprochen. Ergebnis des Experiments war, dass Kinder, die warteten und das Marshmallow nicht sofort aßen, mehr Erfolg im späteren Leben hatten als solche, die gleich zugriffen.
Wichtig für unser Leben ist es aber auch den Unterschied zwischen Überschuldung und Verschuldung zu kennen. Verschuldet ist jemand, der Schulden hat, aber diese zurückzahlen kann. Im Gegenteil dazu kann bei Überschuldung das ausgeborgte Geld nicht mehr zurückgezahlt werden.
Häufige Ursachen für Überschuldung sind plötzliche Arbeitslosigkeit, Unfälle, Erkrankungen und schlechte Einschätzung seiner Einnahmen und Ausgaben. Um Überschuldung zu vermeiden, wäre es hilfreich ein Haushaltsbuch zu führen oder man legt schon im Voraus finanzielle Reserven an. Am wichtigsten ist es jedoch, alle finanziellen Verpflichtungen nur wohlüberlegt einzugehen.
Anschließend fand eine Fragerunde statt, in der sich Dr. Bettina Fuhrmann die Zeit nahm, unsere Fragen ausführlich zu beantworten.
Auch unser letzter Vortrag war gut gelungen, da die Vortragende es schaffte unser aller Interesse zu wecken. Die Vortragende hat uns ebenfalls verdeutlicht wie wichtig Finanzbildung für jeden von uns ist.