Abendführung im Tiergarten Schönbrunn

 

Am 25.05 fand unser CCC Ausflug in den Tiergarten Schönbrunn statt. Das Besondere daran war, dass wir keine normale Führung hatten, nein, wir hatten eine Abendführung durch den Zoo, um zu sehen, wie die Tiere abends reagieren.

 

Beim Eingang lernten wir unseren Führer Thomas Schobesberger kennen. Dann ging die Führung auch schon los. Zu aller erst erklärte Thomas, dass die Entstehung des Zoos auf den Ehemann Maria Theresias, Franz Stephan von Lothringen zurückging. Der Bereich an dem die Führung nun startete, war früher für die Futterlieferungen gedacht. Heute wird das Futter dort gelagert, um dann in der sich dort befindenden Futterküche verarbeitet zu werden.

 

Als wir an der Futterküche vorbei waren, kamen wir auch schon zu den ersten Tieren. Wir kamen zu dem Gibbon und Katta Gehege. Die Gibbons waren leider schon am Schlafen, also konnten wir nur eines der schlafenden Tiere und das Gehege bestaunen, das mit vielen Beschäftigungsobjekten ausgestattet ist, damit den Affen auch ja nicht langweilig wird.

 

Die Kattas waren zu dieser Zeit noch weitaus aktiver als die Gibbons. Wir konnten sie immer noch in der Außenanlage beobachten. Unser Führer erklärte uns, dass „Kattas“ eigentlich die Übergattung sei, und um genau zu sein, müsste man Lemuren zu diesen Tieren sagen. Erkennungszeichen der Affen ist der lange gestreifte Schwanz, der zum Ausbalancieren, zur Ortsfindung oder für sogenannte Stinkkämpfe genutzt wird. Bei diesen schmieren die Lemuren ihre Schwänze mit Sekret der Stinkdrüsen ein, die sich an ihren Handflächen befinden, womit sie sich gegenseitig den Gestank zu fächern bis einer aufgibt. Eines der Highlights war, dass die Kattas gerade Nachwuchs hatten. 5 kleine Katta Babys sorgten in der ganzen Klasse für helle Aufregung.

 

Danach ging es weiter. Nach kurzen Abstechern bei den Nyalas, einer Antilopenart, den Sträußen und den Mhorgazellen waren wir bei den Flamingos, die uns laut willkommen hießen. Ich vermutete, dass gerade Paarungszeit sei und sie deswegen so schrien, aber genau konnte mir das Thomas auch nicht sagen. Was er uns aber sagen konnte, war, warum Flamingos immer auf einem Bein stehen und wie es zu ihrer Färbung kommt. Dass mit dem auf einem Bein stehen ist eigentlich ganz einfach. Es dient den Vögeln zur Entspannung. Doch das mit der pinken Färbung ist etwas komplizierter. In freier Natur würden die Flamingos bestimmte Krebse fressen, die diese Pigmente abgeben und im Körper gespeichert werden. In Gefangenschaft ist das etwas anders. Hier werden die Farbstoffe den Vögeln extra unter das Futter gemischt damit es zur schönen pinken Färbung kommt.

 

Die nächsten Tiere waren einerseits die Zebras, bei denen wir erfuhren, dass sie sich an ihrer Musterung erkennen können, und den Elenantilopen, die als die größte Antilopenart zählt.

 

Endlich kamen wir zum wahrscheinlich größten Highlight dieser Führung und auf das sich die Klasse am meisten gefreut hatte, den Raubkatzen. Als erstes kamen wir zum schnellsten Landsäugetier auf der Erde, den Geparden. Thomas erzählte uns, dass es für sie nicht mehr möglich ist ordentlich zu klettern, da sie ihre Krallen nicht einziehen können und sie sich deshalb abnutzen.

 

Nach einem kurzen Abstecher beim gerade in Renovierung befindlichen Flusspferdgehege, ging es zu den Löwen. Wir hatten wirklich Glück, denn die meisten der Raubkatzen hielten gerade ihre Abendruhe genau vor dem Glas, wo wir sie sehr gut betrachten konnten. Thomas erklärte uns, dass es sehr wichtig sei, Löwen in Gefangenschaft zu kastrieren, da sie sich sonst zu rasant vermehren würden. Den Löwen aber die Möglichkeit zu nehmen sich zu paaren, sei wirklich schade, da es ja in freier Wildbahn immer weniger von ihnen gibt. Außerdem sei es sehr wichtig mehrere Futterplätze auszulegen, damit es unter den Tieren zu keinen Streitigkeiten kommt, da das Männchen sich beim Futter immer behauptet. Bei der Fütterung werden die Löwen immer vorher von den Pflegern getrennt, damit es ja zu keinen Unfällen kommt.

 

Das nächste war das Tigergehege. Leider war vor nicht allzu langer Zeit das Tigermännchen gestorben, weswegen wir nur mehr das Weibchen beim Schlafen bestaunen konnten. Bei den Tigern kam es auch zu einem Zuchtstopp innerhalb Österreichs, da sich die Gene des verstorbenen Männchens zu sehr verbreitet hatten und man wollte Inzuchten vermeiden. Was man allgemein zu Tigern sagen kann: Sie können aus dem Stand 3 Meter hoch und 6 Meter weit springen und sind die größten aller Raubkatzen und gleichzeitig mit den Löwen auch die erfolgreichsten was das Jagen angeht.

 

Um die Raubkatzen komplett zu machen, führte uns Thomas nun auch zum Leopardengehege. Dort gab es zwar auch Nachwuchs, diesen bekamen wir aber leider nicht zu Gesicht. Trotzdem war es schön die seltenste Katzenart, um genauer zu sein, den Amurleoparden, von so nah zu sehen.

 

Als Abschluss der Führung zeigte uns Thomas noch das Robbengehege und zeigte uns ein Blickloch von wo aus wir den Pinguinnachwuchs sehen konnten. Bei den Robben wurden in letzter Zeit 5 neue Tiere angeschafft. Thomas erklärte uns, dass sie wie Delfine oder Wale nur in einen Halbschlaf fallen. Das bedeutet, dass eine Hälfte des Gehirns auf Standby läuft, während die andere aktiv bleibt. Wir hatten sogar das Glück diesen Zustand live zu sehen, da der „Kommandant“ (Anführer der Robben) gerade am Schlafen war. Es war auch überraschend zu hören, dass eine Robbe ein Gewicht von 400 kg erreichen kann.

 

Abschließend betrachteten wir die Pinguinküken von einem Fenster aus. Da die Pinguin Babys noch nicht schwimmen können, werden sie aus Sicherheitsgründen von den Erwachsenen getrennt, sodass es nicht passieren kann, dass eines ertrinkt.

 

Danach endete unsere Führung und wir gingen zurück zum Eingang. Abschließend kann man sagen, dass es eine sehr interessante Führung war. Es war schön zu sehen, was die Tiere zu einer anderen Zeit machen, als tagsüber, wenn viele Menschen sie bestaunen. Außerdem kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass ich viel Neues gelernt habe, wie z.B., dass Kattas Stinkekämpfe ausführen, oder dass Geparden ihre Krallen nicht einfahren können. Meine Mitschülerinnen und Mitschüler stimmten mir bei, dass die Abendführung eine tolle Erfahrung war. Deshalb erlaube ich mir zu sagen, dass ich dieses Ziel allen nächsten CCC Klassen nur weiterempfehlen kann.

 

Für die 7D Oliver Krankl