Vortrag: Vortrag: Kryptowährung

Am 12.12.2018 wurde der Themenbereich Kryptowährung von Herrn Dr. Beat Weber vorgetragen.

Am Beginn des Vortrages erzählte uns Herr Dr. Weber, dass die Idee der Kryptowährung erstmals mit Bitcoin von Satoshi Nakamoto im Jahr 2008 publiziert wurde. Die Idee hinter Kryptowährungen ist eine neue digitale Währung zu schaffen, welche wie das Internet dezentralisiert ist. Das heißt, die Verwaltung basiert auf technischen Regeln und es gibt die Möglichkeit einer anonymen Nutzung. Zur Bedeutung des Bitcoins gab er uns die Definition:

  • Eine Krypto-Coin ist ein privates digitales Objekt („Münzen“) in begrenzter Menge. Die Aufbewahrung und Überweisung läuft über ein eigenes, dezentral verwaltetes Zahlungssystem („Blockchain“ und Co.: „Internet of value“).

Beim Bitcoin System gibt es Transaktionen zwischen pseudonymen Nutzern, das heißt die Nutzer verwenden nicht ihre eigenen Namen, sondern verwenden Decknamen zur Verschleierung der Identität. Anschließend wird jede zehn Minuten eine limitierte Menge an Bitcoins ausgeschüttet. Und zwar an diejenigen „Schürfer“ genannten Computerbesitzer, die sich zum einen in einer Art Bitcoin-Rätselrallye durchsetzen müssen, und zum anderen die neuesten Transaktionen zwischen Nutzern überprüfen und protokollieren. So wird die Blockchain, ein Verzeichnis sämtlicher Bitcoin-Guthaben fortwährend aktualisiert. Kopien werden dezentral gespeichert. Bitcoins erhalten einen wirtschaftlichen Wert, weil Leute auf privaten Währungsbörsen in den letzten Jahren bereit sind, echtes Geld für Bitcoin zu zahlen, die Schürfer und andere Vorbesitzer dort zum Verkauf anbieten.

Dr. Beat Weber stellte uns Nutzungen von Bitcoins vor und erklärte wie man an Krypto Coins kommt. Eine Möglichkeit ist Teilnahme am „Schürfer“-Wettbewerb. Eine weitere Möglichkeit ist, eine Leistung gegen die Bezahlung der „Münzen“ anbieten. Die wichtigste Möglichkeit ist, Coins auf Handelsplattformen gegen Bezahlung in echter Währung zu kaufen. Sobald jemand Bitcoin hat, kann er/sie mit Krypto Coins bei Krypto-Wirtschaftsbetreibenden (z.B. Internet-Dienste) bezahlen oder an non-profit Projekte (z.B. Wikileaks) spenden. Man kann mit An- und Verkauf zu anderen Währungen auf Kursgewinne spekulieren und die Transaktionen vor Behörden verschleiern. Vom Jahr 2009 bis Dezember 2018 waren 17,4 Mio. bis 21 Mio. Bitcoins im Umlauf. Diese hatten zeitweise einen Marktwert von rund 60 Mrd Euro. Laut einer Umfrage der OeNB im Jahr 2018 besitzen 2% der Befragten Bitcoins in Österreich.

Mittlerweile sind ca. 2000 andere „Krypto Coins“ entstanden:

  •  Bitcoin, Iota, Monero, Dash etc: (anonyme) Wertübertragung
  • Ether, Eos, Neo etc.: Automatische Vertragsabwicklung („Smart contracts“)
  • Ripple, Stellar Lumen etc.: Brücke zwischen Währungen für globale Überweisungen
  • „Initial Coin Offerings“ (ICOs): Crowdfunding für Geschäftsideen

 

Dr. Weber zeigte uns auch die Wertentwicklung von Bitcoins in Euro und in Dollar. 2013 erreichte Bitcoin ein erstes Kurshoch von rund 1000 Euro, kletterte nach einem zwischenzeitlichen Tief bis Ende 2017 auf den bisherigen Höchstwert von rund 16000 Euro, und sank im Lauf des darauffolgenden Jahres auf rund 3000 Euro im Jänner 2019

 

Können Krypto Coins also als Geld der Zukunft bezeichnet werden? Nein! Die Krypto Coins werden im Alltag nie als Geldersatz verwendet werden können.

  1. Es gibt keine Produkte in Märkten, die einen fixen Preis in Krypto Coins besitzen.
  2. Der Wert ist über die Zeit zu instabil.  

Herr Dr. Beat Weber erklärte den Unterschied zwischen Geld und Sammlerobjekten, wie z.B. Krypto Coins.

  •  Geld hat einen verantwortlichen Ausgeber, nämlich die Bank mit öffentlichem Mandat, während Sammlerobjekte keinen besitzen.
  • Sammlerobjekte sind limitiert und Geld passt sich der Weltstabilisierung an.
  • Das Ergebnis: Geld hat einen stabilen Wert, Sammlerobjekte einen schwankenden.

Dr. Weber erklärte ebenfalls die Missverständnisse, die bei Bitcoin+Co oft entstehen.

  1. Technisch sicher = wertsicher? Die “Blockchain”-Technik macht den Bitcoin fälschungssicher, mengenlimitiert und sicher übertragbar, aber der Wert, der Zugang zu Guthaben und die Eintauschfähigkeit ist extrem unsicher.
  2. Mengenstabil = wertstabil? Der Bitcoin ist zwar auf 21 Millionen limitiert, hat aber enorme Wertschwankungen (je nach Angebot und Nachfrage).
  3. Gute Währung = steigt im Wert? Der Bitcoin kann steigen und man kann damit viel Geld machen, aber die Preisstabilität ist für den Nutzer das Wichtigste (d.h. ich bekomme für mein Geld immer das gleiche).

Zusammenfassung:

 Bitcoins oder andere Krypto Währungen werden hauptsächlich als spekulatives Anlageobjekt genutzt, entweder macht man hohen Gewinn oder hohen Verlust.

 

Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Beat Weber für seinen informativen Vortrag über die Kryptowährung und für die Zeit, die er sich genommen hat!

Für die 7D Aleks Zivanovic und Sami Özkan