Aufgrund der Schulschließung ab Mitte März fand unser 5. CCC Vortrag erst am 25.03.2020 statt. Das war nur möglich, weil Herr Estl, MSc von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) sich die Zeit nahm und wir über Videokonferenz seinem Vortrag folgen konnten.
Wofür ist die OeNB eigentlich zuständig?
Die Oesterreichische Nationalbank ist für den Zahlungsverkehr, die Produktion, Logistik sowie Überprüfung des Bargeldes zuständig.
Für die Produktion hat sie zwei Tochterunternehmen; die OeBS (österreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH) und die MÜNZE (Münze Österreich AG). Diese Unternehmen sind jeweils für das Drucken der Geldscheine und die Prägung der Euro und Cent Münzen zuständig.
Nach der Produktion wird das Geld zu den Geschäftsbanken transportiert. Diese geben das Geld anschließend an Privatpersonen und Unternehmen weiter, dadurch kommt das Geld in Umlauf. Von den Unternehmen wird das Geld nachfolgend für die Überprüfung wieder zurück zur OeNB transportiert. Später wird das Geld wieder von der OeNB in Umlauf gebracht.
Wie hat sich der EURO – Bargeldumlauf seit der Einführung entwickelt?
Der EURO – Bargeldumlauf ist seit der Einführung deutlich gestiegen, und zwar um fast das Sechsfache (550%). Gründe dafür sind:
Für den restlichen halben Teil der 550% gibt es keine Angaben.
Im Jahre 2008 kam es auf Grund der Finanz- und Bankenkrise zu einem Bank–Run. Das heißt, dass eine große Anzahl an Personen im selben Zeitraum viel Geld abhob. So ein Bank-Run kann eine einzelne Bank in große Schwierigkeit, sogar in die Insolvenz, führen.
Jährlich steigt der Bargeldumlauf kurz vor Weihnachten am meisten an und kurz nach Weihnachten sinkt er wieder. Im Dezember werden vor allem 50 Euro und 100 Euro Scheine abgehoben. Im Jänner kommt das Geld dann wieder zurück auf das Konto. Das hängt mit Weihnachten und Bargeldgeschenken zusammen.
Im Jahr 2019 wurden vor allem viele 500 Euro Scheine auf die Bank gebracht und das Geld in Form von 200 Euro Scheinen wieder abgehoben. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Produktion der 500 Euro Scheine um diesen Zeitraum eingestellt wurde, um Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu stoppen. Privatpersonen, die jedoch noch im Besitz von diesen Geldscheinen sind, können diese weiterhin nutzen, da sie noch gültig sind.
Am 13.3.20 wurde vor sehr viel Geld vor allem in Österreich abgehoben. Das liegt an der Bekanntgabe der Geschäftsschließungen aufgrund des Coronavirus. Man schätzt, dass an diesem Tag drei Mal so viel Geld abgehoben wurde als sonst. Die Zahl der Abhebungen überstieg sogar jene der stärksten Vorweihnachtstage. Menschen wollten sich auf alle Fälle mit Bargeld versorgen.
Near Field Communication:
Als NFC bezeichnet man auch kontaktloses Zahlen beziehungsweise Zahlen ohne PIN. Der gesamte Bezahlvorgang dauert so nur wenige Sekunden. Bei Beträgen über 25 Euro jedoch wird zur Sicherheit trotzdem der PIN abgefragt.
Eine Umfrage, die von der OeNB durchgeführt wurde, ergab, dass Männer und Frauen kontaktloses Zahlen ungefähr im gleichen Maße nutzen. Auch konnte man feststellen, dass die Schulbildung eine Rolle spielt: je höher die Schulbildung, desto eher wird diese Zahlungsmethode genutzt. Was auch zum Vorschein gekommen ist, ist dass je älter die Person ist, desto eher zahlt sie in bar. 14 bis 35-Jährige haben diese Funktion mindestens einmal öfter als ältere Personen genutzt.
Bei einem Einkauf im Wert von 10 Euro würden 73% der Befragten mit Bargeld zahlen, während 24% kontaktlos und 3% mit einer Karte mit PIN zahlen würden. Bei einem Einkauf im Wert von 50 Euro, zahlen 45% der Käufer bar und 55% lieber mit einer Karte.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Herrn Estl, MSc für den informativen Vortrag bedanken. Es war für ein großartiges Erlebnis, bei einer Videokonferenz dabei zu sein. Wir haben sehr viel dabei gelernt.
Für die 7D: Hagar Ahmed und Alina Risco