Bei der Clean Clothes Kampagne handelt es sich um eine Kampagne der NGO Südwind, die sich für die Rechte der ArbeiterInnen sowie auch für eine Verbesserung der Produktion auf ökologischer Basis innerhalb der Kleidungsindustrie einsetzt. Um die Ausbeutung der ArbeiterInnen in der Kleidungsindustrie zu verhindern, verweist die Clean Clothes Kampagne hauptsächlich auf die oftmaligen Verletzungen gegen die Menschenrechtskonvention seitens der Unternehmen und auf die schlechten Arbeitsbedingungen der MitarbeiterInnen innerhalb der Textilindustrie.
Um faire Produktionsbedingungen zu erreichen, informiert die Kampagne auf der einen Seite die europäische Bevölkerung über die Situationen innerhalb der betroffenen Länder des globalen Südens. Ziel ist es deren Gewissen beim Einkaufen zu schärfen. Andererseits reisen MitgliederInnen der Organisation oftmals selbst in diese Staaten, um sich vor Ort ein Bild von den dort herrschenden Zuständen zu machen und die Menschen zu fragen, wie sie ihren Arbeitsplatz empfinden und ob sie ihrer Meinung nach gerecht behandelt werden. Allerdings sind solche Personen, die den Mut besitzen ihre ehrliche Meinung über ein Unternehmen zu sagen, meistens nicht leicht aufzufinden, da die NäherInnen oftmals bei jeglichen Beschwerden ihrerseits vom Unternehmen bestraft werden.
Die Clean Clothes Kampagne konzentriert sich besonders auf die betroffenen Staaten, wie die Länder des globalen Südens in Süd-Ost Asien und versucht dort die Arbeitsgesetzte zu verschärfen. Zu den Forderungen der Kampagne zählen beispielsweise die faire Bezahlung der Näherinnen, da sie nicht einmal den Existenzlohn, den man zum Leben benötigt, gezahlt bekommen, obwohl der Kleidungsmarkt jährlich 700 Mrd. umsetzt. Sie kämpfen auch für die verpflichtende Bereitstellung von Sicherheitskleidung innerhalb der Betriebe. Ungefähr 20.000 Mio. Menschen arbeiten derzeit in der Bekleidungsindustrie. Davon sind 80 % der NäherInnen aufgrund der schlechten Sicherheitsvorkehrungen ihrer Arbeitsplätze gesundheitlich angegriffen.
Meistens sind die Regierungen allerdings gegen eine solche Verschärfung der Gesetze, da sie befürchten, dass die Großunternehmen im Zuge dessen in eines der Nachbarländer abwandern könnten, wo es keine strengen Vorschriften gibt, und die Unternehmen somit nicht mehr zum Staatseinkommen beitragen würden.
Neben den Rechten der ArbeiterInnen setzt sich die Clean Clothes Kampagne ebenfalls für die ökologischen Aspekte bei der Produktion der Kleidung ein. Insgesamt ist die Textilindustrie der zweit größte Klimasünder weltweit und produziert somit mehr CO2 als der gesamte Flugverkehr. Da die Kleidungsindustrie jährlich 52 verschiedene Saisonen, die als „Fast Fashion“ bezeichnet werden, auf den Markt bringt, verbrauchen die KonsumentInnen auch dementsprechend viel. Ein solches Konsumverhalten führt dazu, dass ca. 19 kg Kleidung jährlich alleine in Österreich entsorgt werden. Das wäre ungefähr ein Kleidungsstück pro Woche, das der/die KonsumentIn im Restmüll entsorgt. Die Organisation Südwind informiert ebenfalls die KonsumentInnen, wie sie selbst auf eine ökologische Art ihr Einkaufs- und Wegwerfverhalten im Sinne des Klimas verändern können. Eine Möglichkeit wäre die Kleidung, die nicht mehr getragen wird, an eine gemeinnützige Organisation zu spenden oder sie weiter zu verschenken.
Allerdings trägt nicht nur das Konsumverhalten per se für den Wandel des Klimas bei, sondern auch die langen Transportwege der Kleidung. Die Kleidung wird in mehreren Staaten produziert. Meistens wird zum Beispiel in einem Land das Material eingefärbt und in einem anderen wird die Kleidung schließlich verpackt.
Zusammengefasst kämpft die NGO Südwind mit der Clean Clothes Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne für die ArbeiterInnen in den Nähfabriken in Südostasien. Des Weiteren setzt sich die Organisation gegen die klimafeindlichen Produktionsweisen der Textilindustrie weltweit ein. Dazu zählen ebenfalls die Vermarktungsstrategien der Unternehmen, die zur Verschwendung von Ressourcen durch die wachsende Wegwerfgesellschaft führt, sowie die langen Transportwege eines einzelnen Kleidungsstückes.
Zum Schluss danken wir noch einmal vielmals den Vertreterinnen von Südwind, die freundlicherweise an unserer Schule die SchülerInnen durch ihren interaktiven Vortrag über die Clean Clothes Kampagne informierten.
Für die 7D Sarah Kaup und Natalie Balimiento (Infovortrag vom 19.02.2020)