AMA - Nahrungsmittelsicherheit – mein Essen, meine Zukunft

Am Mittwoch, den 29. April. 2020, hatten wir die Gelegenheit, trotz der derzeitigen

Situation um das Coronavirus, an einem Vortrag teilzunehmen. Freundlicherweise nahm sich

Fr. DI Manuela Schürr extra die Zeit, eine Videokonferenz über das Thema AMA-

Nahrungsmittelsicherheit zu halten.

 

AMA-Marketing- gesetzliche Grundlage

1995 wurde die Agrarmarkt Austria Marketing (AMA) für das Marketing für agrarische Produkte im In- und Ausland gegründet. Schnell verbreiteten sich die ersten Produkte mit dem AMA-Gütesiegel in vielen Lebensmittelgeschäften in ganz Österreich. Das Besondere an der damals neuen Auszeichnung: Für alle Lebensmittel werden strenge Maßnahmen und Richtlinien (Gremium) zur Förderung der Qualität eingeführt.

 

Im Einklang mit EU-Recht:

Damit das AMA-Gütesiegel als ein staatliches Zeichen angesehen werden kann, müssen strenge Richtlinien eingehalten werden. Benötigte Maßnahmen müssen von der EU-Kommission genehmigt werden. Nebenbei müssen diese auch den Nicht- Diskrimierungsvorgaben entsprechen und dürfen gleichzeitig den freien Warenverkehr nicht behindern. Ebenso dürfen sie nicht in die Marktwirtschaft eingreifen.

 

Produktgruppen im AMA-Gütesiegel:

Es gelten die AMA-Gütesiegel-Richtlinien für folgende Produktgruppen:

 

  • Obst/ Gemüse/ Erdäpfel
  • Rind / Kalb / Schwein / Hendl / Pute / Lamm- Fleisch
  • Milch und Milchprodukte
  • Eier
  • Fisch
  • Be- Verarbeitungsprodukte (z.B.: Brot, Speiseöl, Bier, Tiefkühlgemüse, Honig, Fruchtsäfte)

 

Allerdings wird das AMA-Gütesiegel nicht an alle Lebensmittel vergeben, zum Beispiel nicht an Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza. Diese Produkte sind bewusst ausgenommen, da diese stärker verarbeitet sind. Das AMA- Gütesiegel unterstützt daher in erster Linie frische Lebensmittel.

 

Drei Säulen im AMA-Gütesiegel:

Das AMA-Gütesiegel baut auf folgende 3 Säulen auf:

 

  1. Herkunft: Von der Geburt/Ernte bis hin zum Supermarkt, muss alles in Österreich geschehen.
  2. Qualität: Daraus lässt sich schließen, dass alle Produkte eine Qualität aufweisen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht.
  3. Kontrollen: Im Rahmen der Produktion wird auf allen Produktionsstufen kontrolliert: Vom Landwirt bis zum Lebensmittelhandel. Verstöße werde, je nach Schädigungsgrad (1-4), in Sanktionsstufen eingeteilt.

 

Herkunftsregelung:

 

Alle landwirtschaftlichen Rohstoffe müssen ursprünglich aus Österreich stammen, sowie die folgende Be- und Verarbeitung. Beispielsweise wird bei Fleisch darauf geachtet, dass das Tier in Österreich geboren, gelebt und geschlachtet wird.

 

Qualitätspyramide:

 

  • Gesetzliche Basis: Lm-Codex, EU-Regelungen
  • Konventionelle LM mit höherer Qualität
  • Bio

 

Die Teilnahme am AMA-Gütesiegel ist freiwillig. Aber wenn man sich dazu entscheidet mitzumachen, muss man erstmal einen Antrag stellen. Darauf folgt das erste Audit, welches entscheidet, ob man Mitglied des AMA-Gütesiegels werden kann oder nicht. Wenn man alle Bedingungen erfüllt, erhält man einen Lizenzvertrag mit dem AMA-Marketing. Wenn keine Probleme oder Regelverstöße bei den Kontrollen auftauchen, bekommt man eine automatische Verlängerung seines Vertrags. Wenn man sich allerdings nicht an die Vorgaben hält, wird man bei schweren Verstößen aus dem Programm ausgeschlossen.

 

Das staatliche österreichische AMA-Biosiegel ist ein Gütesiegel der Agrarmarkt Austria. Damit werden ökologisch angebaute Lebensmittel ausgezeichnet, die die gesetzlichen Vorgaben übertreffen. Das AMA-Biosiegel wird ausschließlich für Bio-Lebensmittel vergeben und es gibt das Siegel in zwei Ausprägungen, mit und ohne Ursprungsangabe. Das rot-weiß-rote AMA-Biosiegel mit Ursprungsangabe „Austria“ steht für ökologisch erzeugte landwirtschaftliche Produkte aus Österreich. Beim schwarz-weißen AMA-Biosiegel ohne Ursprungsangabe wird die Herkunft der biologischen landwirtschaftlichen Rohstoffe nicht eingeschränkt.

 

Information auf mehreren Kanälen:

Gütesiegel oder Labels sind für manche Konsumenten eine wichtige Orientierungshilfe beim Einkauf. Man unterscheidet zwischen:

• Staatlichen Labels

• Privaten Labels

• Sonstigen

Marketing und Kommunikation:

Die Werbung der AMA findet auf verschiedenen Kanälen statt, um eine große Reichweite zu erzielen. Ein kurzer Werbespot dient dazu, präsent zu sein und in den Köpfen der Konsumenten zu bleiben.

• TV: ORF, private Sender in Österreich

• Print: Zeitungen

• Online: Facebook, Instagram, Twitter

 

Indirekter Weg zur Wertschöpfung:

Ansatz der AMA ist es, die Konsumenten objektiv zu informieren, wie Landwirtschaft funktioniert und wie Lebensmittel produziert werden, um dann mit den Konsumenten in die Diskussion zu gehen über die verschiedenen Produktionsarten. Es ist wichtig, dass sich die Konsumenten informieren, diskutieren und eine eigene Meinung bilden. Somit gewinnen Lebensmittel an Wertschätzung und man ist im Endeffekt bereit, mehr für qualitative Lebensmittel zu zahlen. Gleichzeitig unterstützt man Produzenten, Bauern und den Handel.

 

Zur Corona Zeit hatte AMA eigentlich keine Kampagnen geplant, jedoch merkte man, dass man dringend einen Spot brauchte, um eben diese Wertschätzung für frische, österreichische Lebensmittel zu vermitteln. Geworben wurde unter dem Motto „Wir alle brauchen uns alle“, damit meint man den Zusammenhang in der Corona-Krise.

 

Wert des Lebensmittels:

Derzeit machen die Förderungen einen großen Teil des Einkommens der Landwirte aus. Die Bauern bekommen den eigentlichen Wert des Produktes nicht bezahlt, weswegen sie eine Unterstützung durch Förderungen brauchen. Außerdem sollte man die Produktion/ Landwirtschaft im eigenen Land unterstützen, sodass in Krisenfällen österreichische Bauern die Bewohner versorgen können. Die Corona Krise hat bestätigt, dass die Bauern die Grundversorgung in Österreich sicherstellen können.

 

Wir bedanken uns bei Frau DI. Manuela Schürr für diese interessante Videokonferenz.

 

Für die 7D: Nerma Ahmic und Elma Ganic

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