Katastrophenschutz

 

Am Mittwoch, den 20. November 2019, besuchte uns Mag. Robert Stocker, MBA, vom Bundesministerium für Inneres - welches für die Koordination des gesamtstaatlichen Krisen- und Katastrophenmanagement im Bereich der zivilen Sicherheit zuständig ist -  und hielt einen Vortrag zum Thema Katastrophenschutz.

 

Wer ist eigentlich für unsere Sicherheit verantwortlich?

 

Stakeholder:

 

Damit wir sicher leben können, müssen alle zuständigen Ministerien, Bundesländer, Einsatzorganisationen und weitere Behörden eng miteinander arbeiten. Sie sind Stakeholder: Sie verfolgen alle dasselbe Ziel, nämlich das berechtigte Interesse an unserer Sicherheit. Des Weiteren sind sie auch für die Vermeidung von Katastrophen und die Bewältigung von Krisen verantwortlich. Eine ganz wesentliche Rolle spielt dabei das staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagment (SKKM).

 

Aufgaben des SKKM:

 

Beim Eintreten von Katastrophen, die sich überregional auswirken,  besteht ein erhöhter Koordinationsbedarf, welcher vom SKKM in Österreich garantiert wird. Das SKKM ermöglicht (durch die Zusammenarbeit aller zuständigen Bundesbehörden mit den Katastrophenschutzbehörden der Bundesländer sowie den Hilfs- und Rettungsorganisationen) eine effiziente Krisenhilfe im In - und Ausland. Der SKKM-Koordinationsausschuss setzt sich aus Ministerien, Bundesländern, Medien, Einsatzorganisationen und dem SKI (Schutz kritischer Infrastrukturen; zuständig für Wissenschaft und Forschung) zusammen.

 

Zuständigkeiten der verschiedenen Ministerien:

 

Insgesamt gibt es verschiedene Fachministerien, die bei der Krisenbewältigung eine wichtige Rolle spielen:

 

Verkehrsministerium: Das Verkehrsministerium ist für den Transport der Lebensmittel (Lebensmittelversorgung) und für den Verkehr zu Lande (Straße und Schiene), am Wasser und in der Luft zuständig.

 

Verteidigungsministerium: Die Aufgaben des Verteidigungsministeriums sind Verteidigung und Assistenz.

 

Innenministerium: Das Innenministerium besteht aus der Sicherheitspolizei, Kriminalpolizei aus dem SKKM und vielen weiteren Abteilungen. Sie kümmern sich um das Sicherheitswesen, Wahlen, Volksabstimmungen sowie Volksbegehren und Angelegenheiten bezüglich der Staatsbürgerschaft.

 

Amt der Landesregierung:

 

Das Amt der Landesregierung spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Krisenbewältigung. Es koordiniert die Feuerwehr, das Rettungswesen und den Katastrophen-Schutz.

 

Aufbau der Säulen für Zuständigkeiten:

 

Die 1. Säule bilden die Ministerien, obersten Organe, nachgeordneten Behörden und Einsatzkräfte.

Die 2. Säule setzt sich aus den Bundesländern und den nachgeordneten Behörden zusammen.

NGOS (Non - Governmental - Organisations) und Freiwilligenorganisationen (z. B: Freiwillige Feuerwehr) bilden die 3.Säule.

Die 4.Säule besteht aus Unternehmen und der kritischen Infrastruktur.

 

Kritische Infrastruktur:

 

Die kritische Infrastruktur ist für die Aufrechterhaltung wichtiger, gesellschaftlicher Funktionen und für das wirtschaftliche oder soziale Wohlergehen der Bevölkerung zuständig. Ein Ausfall von einem oder mehreren Faktor/en hätte erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft.

 

Die kritische Infrastruktur setzt sich aus der Stromversorgung (Wien Energie), dem Verkehr (Asfinag), den Medien (ORF), der Sicherheit (operative Infrastruktur: Polizei, Feuerwehr (Einsatz je nach Krise)) und der Gesundheitsversorgung (Rettung, Krankenhäuser) zusammen.

 

 

Aushilfe Österreichs in anderen Ländern:

 

Durch die Mithilfe Österreichs konnten auch im Ausland viele Katastrophensituationen bewältigt werden.

 

Beispiele:

 

->    Japan (2011) Fukushima Nuklearkatastrophe: Österreich konnte in dieser Krisensituation durch Prüfung der Strahlenbelastung der Passagiere, Erstellung und Versendung eines aktuellen Lagebildes, Entsendung von Strahlenschutzexperten, und Kontrollen der Importe von Lebensmitteln aus Japan auf Radioaktivität helfen.

 

->    Balkan (Überschwemmung und Krieg): Es wurden Geld- und Sachspenden vom Samariterbund gesammelt, die dann in die Katastrophengebiete transportiert wurden.

 

->    Deutschland: Österreich sandte Hubschrauber nach Deutschland, um verletzten Menschen nach einer Lawine in Galtür/Tirol zu helfen. Außerdem half Österreich auch, indem stillstehende Kraftwerke eingeschaltet wurden, Deutschland Probleme mit der Stromversorgung in den Griff zu bekommen.

 

Verhinderung von Katastrophen in Österreich:

 

Österreich hat zur Prävention von Krisensituationen einen Plan entwickelt, um bei Katastrophenfällen richtig handeln zu können. Krisensituationen werden dabei genau erprobt (lokale, regionale Krise). Natürlich gibt es auch Situationen, welche nicht so einfach zu bewältigen sind (z.B. mehrere Krisen gleichzeitig, Blackout, …).

 

Vorsorge: Wie man bei Auftreten einer Katastrophe handeln sollte:

 

Um nach Eintreten der Gefahr überleben zu können, sollten folgende Dinge in jedem Haushalt vorhanden sein:

 

->    Lichtquelle: Kerzen (Feuerzeug/Streichhölzer), Taschenlampen

->    Radio (sollte eingeschalten sein, um neue Informationen zur derzeitigen Situation zu bekommen)

->    Batterien

->    Essensvorrat: Lebensmittel, die nicht gekocht werden müssen und lange haltbar sind (Dosen)

->    Wasservorrat

->    Essens- und Wasservorrat für Haustiere (falls vorhanden)

->    Warme Kleidung

->    Decken

->    Erste-Hilfe-Kasten (mit Verband, Pflastern, Schere, Medikamenten…)

->    Fahrrad/ Roller

 

Außerdem ist es ein guter Rat, sich in der Nachbarschaft zu organisieren.

 

 

Wir bedanken uns bei Herrn Mag. Robert Stocker, MBA, für seinen Besuch und diesen interessanten Vortrag. 

Beitrag verfasst von Rahul, Vera 7D

 

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